Im neuesten Newsletter des DEUTSCHEN BUNDESTAGES, den ich gerne abonniert halte, um auf – übrigens oft sehr sehenswerte! – Ausstellungen hingewiesen zu werden, steht heute der bedenkenswerte Satz:
„Kurz vor seinem Tod hatte Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert im Februar 2011 im Kunst-Raum die letzte große Ausstellung zum Werk des Malers zu dessen Lebzeiten eröffnet…“
Herr Lammert wird sich bedanken. Zum Glück kann er das noch, denn er ist gar nicht tot. Gemeint ist der Tod des Malers Bernhard Heisig. Norbert Lammert hatte dessen letzte Ausstellung zu Lebzeiten im Februar 2011 eröffnet.
Wenn man in obigem Zitat einfach „seinem“ und „dessen“ austauscht, wäre es zumindest besser und das Mißverständnis wäre getilgt. Schön ist der Satz dann immer noch nicht – enthält er doch immerhin acht Nomen auf so knappem Raum.
Warum nicht: Kurz vor dessen Tod hatte Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert im Februar dieses Jahres [darum hat man sich wohl auch gedrückt] im Kunst-Raum die letzte große Ausstellung mit Werken Bernhard Heisigs eröffnet.“
Warum einfach, wenn’s umständlich geht.
Als ich das las, habe ich umgehend ein Antwortmail geschrieben und auf den Fehler hingewiesen – auch mit Hinweis darauf, daß dies uns als Textern solcher Newsletter nicht passieren würde. Ebenso umgehend bekam ich ein Mail zurück, in dem die Schlamperei gleichwohl zum Stil erhoben wird:
„Sehr geehrter [sic!] Frau Wörner,
vielen Dank für den Hinweis, leider kam dieser zu spät!
Prof. Dr. Lammert ist natürlich bei bester Gesundheit.“
Unterzeichnet ist dies von der Studentischen Assistenz im Bundestag.
Das kommentiert sich selbst!